Fersensporn: Die ganzheitlich körperliche Untersuchung

Was genau ist die Ursache Ihrer Fersenschmerzen?

Auch wenn Beschwerden im Bereich der Ferse zunächst sehr lokalisiert erscheinen, können veschiedene anatomische Strukturen als Ursache der Beschwerden in Frage kommen.

Fersenschmerzen automatisch mit der Diagnose Fersensporn gleichzusetzen ist falsch! Wir suchen zuerst nach der genauen Ursache.

Zuerst genau die Ferse untersuchen!

Neben der typischen Ursache von Fersenschmerz, der Entzündung der langen Fußsohlensehne (Plantarfaszie) gibt es noch wichtige andere Strukturen, die die Schmerzen auslösen können. Genau neben der Sehne findet sich der Beugemuskel des großen Zehen und ein Hautnerv. Diese können bei einer Reizung fast die gleichen Beschwerden hervorrufen. Auch die in der Nähe liegenden Fußgelenke, können bei Überlastung oder Entzündung Fersenschmerzen hervorrufen.
Durch gezielte Palpation (Druckprüfung mit der Hand) der verschiedenen Stellen können wir den schmerzauslösenden Bereich oft schon gut abgrenzen.

Der im Röntgenbild zu sehende knöcherne Sporn hat zumeist keine Bedeutung!

Hier sehen Sie die typischerweise als Fersensporn bezeichnete knöcherne Ausziehung am Fersenbein in einer Röntgenaufnahme.
Aber (!): Wir finden den Fersensporn auch bei vielen Patienten die überhaupt keine Fersenbeschwerden haben. Das Röntgenbild ist deshalb zunächst nicht zwingend erforderlich! Eine bessere Beurteilung, ob die Beschwerden durch eine Entzündung hervorgerufen werden, bietet die Ultraschalluntersuchung.

Ultraschall - Erstklassig diagnostizieren

Dies ist die wichtigste Untersuchung bei Fersenschmerzen. In der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) kann sehr exakt die lange Fußsohlensehne (Plantarafaszie) angesehen werden. Eine entzündete Sehne ist vedickt und oft dunkler, das heißt, bedingt durch die Entzündung ist das Gewebe geschwollen und enthält mehr Gewebswasser.
Mit der Doppleruntersuchung können zusätzlich Gefäßeinsprossungen dargestellt werden, die Hinweis auf entzündliche Veränderungen sind.

Ultraschall: Darstellung der Sehne

Wir sehen im Bild eine normale Sehne, die Dicke der Sehne im Ansatzbereich ist maximal 3-4 mm, im Bild darunter sehen Sie eine deutlich verdickte, dunklere Sehne mit einer Dicke von 8 mm. Durch die Entzündung der Sehne lagert sich in der Sehne Gewebswasser ab und die Sehne schwillt an.

Typischerweise entsteht diese Schwellung der Sehne in Ruhephasen, dies erklärt die starke Schmerzhaftigkeit, z.B. nach dem Aufstehen morgens. Wenn dann durch den Druck im Gehen die Flüssigkeit wieder etwas aus der Sehne herausgepresst wurde, reduzieren sich die Beschwerden wieder.

Ultraschall Power-Doppler: den Grad der Entzündung bestimmen

Mit der Ultraschall Power-Doppleruntersuchung können zusätzlich Gefäßeinsprossungen dargestellt werden. Dies ist oft ein Hinweis auf eine stärkere Entzündung. Oft ist dann zu Beginn der Therapie auch eine Entlastung des Fußes, z.B. in einem speziellen Entlastungsschuh erforderlich. Alternativ können auch feste Tapeverbände engesetzt werden.
Bei einer starken Entzündung sollte keine Stoßwellentherapie erfolgen, dies kann die Beschwerden extrem verstärken!

Bei starken Beschwerden: MRT (Kernspintomografie)

Wenn die Belastung des Fußes so stark schmerzhaft ist, dass Sie kaum mehr auftreten können oder wenn die Beschwerden über mehrere Monate bestehen, kann es sein, dass zusätzlich eine entzündungsähnliche Reaktion im Knochen, dem Fersenbein, entstanden ist. 
Im Bild sehen Sie diese als Knochenmarködem bezeichnete Reaktion als weißen Bereich (Entzündung) im Knochen. Hier ist zunächst eine Entlastung des Fußes erforderlich, parallel kann, falls keine zu starke Entzündung vorliegt, die Stoßwellentherapie eingesetzt werden.

Beispiel: Teilruptur der Sehne

Rechts im Bild sehen Sie die seltenere Situation eines Teilrisses der langen Fußsohlensehne, hier ist eine Entlastung des Fußes erforderlich.
Ein Training oder Druckbehandlungen, wie sie manchmal bei leichten Reizungen der Sehne hilfreich sind, würden hier das Gegenteil bewirken!

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