Darstellung von Wirbelsäule und Gelenken: Digitales Röntgen und MRT
Die Domäne der Röntgenuntersuchung ist die sehr exakte Darstellung der Knochenstrukturen.
Zur Beurteilung, ob eine Abnutzung oder Verletzung an der Wirbelsäule oder den Gelenken (Arthrose) vorliegt, ist sie deshalb oftmals die erste und wichtigste Untersuchung.
Ihr größter Vorteil ist jedoch, das sie, im Gegensatz zu den Schichtuntersuchungen (Kernspintomographie (MRT), Computertomographie (CT)), auch im Stehen durchgeführt werden kann.
An den Gelenken, besonders an Hüftgelenk, Kniegelenk oder auch den Füßen kann die Gelenkstellung unter der Körpergewichtsbelastung im Stehen beurteilt werden. Dies ist besonders bei einer Gelenksabnutzung von großer Bedeutung. Bevor Veränderungen am Knochen entstehen, kommt es zu einer Minderung des im Röntgenbild nicht sichtbaren Knorpels. Nicht selten ist dann der Gelenkspalt bei einer Röntgenuntersuchung im Liegen unauffällig. Erst in der Untersuchung im Stehen, wenn sich durch das Körpergewicht die Gelenkteile aufeinander pressen, zeigt sich durch die Verschmälerung des Gelenkspaltes, dass kein ausreichender Knorpel zur Pufferung vorhanden ist.
An der Wirbelsäule kann mit der Untersuchung im Stehen die Haltung, z.B. bei einer Skoliose, beurteilt werden. Auch ein Wirbelgleiten zeigt sich oftmals erst in der Untersuchung im Stehen.
Eine besondere Bedeutung hat die Röntgenuntersuchung im Stehen auch zur Einschätzung der Auswirkungen einer unterschiedlichen Beinlänge, hier insbesondere zur Beurteilung inwieweit sich dies auf die Haltung des Becken und der Wirbelsäule überträgt. Da die Auswirkungen einer unterschiedlichen Beinlänge individuell sehr unterschiedlich sind, ist zumeist auf eine Röntgenuntersuchung nicht zu verzichten.
Muskeln, Sehnen, Bänder, Bandscheiben und andere Organe können mit der, in der Orthopädie üblichen, Röntgentechnik nicht deutlich dargestellt werden, diese werden besser mit Ultraschall oder Kernspintomografie untersucht.
Aufgrund der niedrigen Strahlenbelastung und der besseren Auswertung setzen wir nur digitales Röntgen ein.
Wann kann ein digitales Röntgen helfen?
- Feststellung oder Ausschluß einer Abnutzung an Gelenken oder Wirbelsäule (Arthrose)
- Überprüfung einer Fehlhaltung der Wirbelsäule (Skoliose)
- Überprüfung einer Fehlhaltung der Gelenke (z.B. X- oder O-Bein)
- Überprüfung einer Knochenverletzung (Bruch, Absplitterung)
- V.a. Kalkeinlagerungen (z.B. Kalkschulter, Fersensporn)