Traditionell Chinesische Akupunktur

Das Prinzip der Traditionell Chinesischen Akupunkturbehandlung ist, den harmonischen Fluss des Qi (wieder-)herzustellen. Akupunktur kann zerstörte Strukturen nicht reparieren, wohl aber gestörte Funktionen harmonisieren und verbessern.

In ihrer ursprünglichen Ausrichtung und Anwendung ist die Akupunktur eine eigenständige Behandlungsmethode, die bei allen Krankheiten eingesetzt werden kann.
In Deutschland und den westlichen Ländern wir die Akupunktur vorwiegend zur Schmerztherapie eingesetzt. Aber auch Behandlungen von Allergie und anderen Erkrankungen sind möglich.

Was passiert bei der Akupunktur?

In der Behandlung kombiniert der Arzt oft Punkte aus der Körper-, Ohr- und Kopfakupunktur, um die Wirkung der Akupunktur zu verstärken. In der Regel werden dabei 8-12 Akupunkturnadeln in jeder Behandlung gesetzt. Die Akupunkturnadeln bleiben - je nach Körperstelle - zwischen 15 und 25 Minuten an ihrem Punkt. Dann werden sie entfernt. Durch die kombinierte Ohr- und Körperakupunktur werden vermehrt Botenstoffe (Hormone, Transmitter, Endorphine) freigesetzt und umfangreiche Heilungsprozesse im Körper ausgelöst. Die modernen, sehr dünnen Einmalnadeln verursachen beim Einstechen kaum Schmerzen. Der Bereich des Akupunkturpunktes ist jedoch meistens besonders empfindlich. Das kann sich beim Einstich als ein leichter, dumpfer Druck oder auch als ein plötzliches Kribbeln bemerkbar machen. Anschließend verspürt man in der Regel an der Akupunkturstelle eine angenehme Wärme, eine Entspannung der Muskeln oder auch nur ein leicht dumpfes Gefühl.

Nach der Behandlung

Nach den ersten Behandlungen kann eine entspannte Müdigkeit auftreten. Daher ist es sehr wichtig, dem Körper anschließend Zeit zur Erholung zu geben. Sie sollten deshalb ein bis zwei Stunden nach der Behandlung keine körperlichen Arbeiten (auch keinen Sport!) machen und vor allem Stress vermeiden. Die beste Wirkung haben Sie, wenn Sie sich nach der Behandlung Zeit lassen, ausruhen oder spazieren gehen. Außerdem sollten Sie vor und nach der Behandlung mindestens zwei Stunden nicht rauchen und keinen Kaffee oder schwarzen Tee trinken! Eine Akupunkturbehandlung kann vielfältige Veränderungen auslösen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich und Ihren Körper in der Zeit zwischen den Behandlungen genau beobachten.

Welche Akupunkturarten gibt es?

In unserer Praxis kombinieren wir zumeist die tradionelle Körperakupunktur mit der Ohrakupunktur. Je nach Beschwerdeart kann die Behandlung durch andere Akupunkturformen ergänzt oder ersetzt werden:

Anwendungsgebiete der Akupunktur

  • Akute und chronische Kopfschmerzen
  • Gelenkschmerzen (z.B. infolge von Arthrose)
  • Akute und chronische Rückenbeschwerden
  • Beschwerden des magen-Darm-Traktes
  • Heuschnupfen/ allergischem Asthma
  • Sehnenreizungen, z.B. Tennisellenbogen
  • Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden

Wie wird die Akupunkturbehandlung durchgeführt?

Die modernen, sehr dünnen Einmalnadeln werden an bestimmten Punkten, den Akupunkturpunkten, platziert. Je nach Körperstelle bleiben die Nadeln etwa 20 Minuten an ihrem Ort bevor sie entfernt werden. Beim Einstechen verspürt der Patient kaum Schmerzen.
Der  Bereich des Akupunkturpunktes, auf dessen Meridian eine Unterbrechung des Qi-Flusses vermutet wird, ist häufig sehr empfindlich. So hat der Behandler eine gute Rückmeldung, ob die Auswahl des Punktes stimmig ist. Nach dem Einstich kann sich ein leichter und dumpfer Druck, ein Wärmegefühl oder auch ein plötzliches Kribbeln bemerkbar machen. Durch die Behandlung der ausgewählten Punkte wird die Energie der Organe balanciert und die Selbstheilung angeregt.

Behandlungsdauer und Intensität der Akupunkturbehandlung

Behandlungsintensität
Bei sehr akuten Beschwerden kann eine tägliche Behandlung erfolgen, bei chronischen Beschwerden erfolgt anfangs die Behandlung im Abstand von 1 Woche, gegen Ende der Behandlung können die Behandlungsabstände 3-4 Wochen betragen. Manche Patienten, z.B. mit Migräne oder Allergien, führen regelmäßige Auffrischungen der Behandlung durch.
In China ist es durchaus üblich, Akupunktur auch zur Gesundheitsvorsorge einzusetzen.

Behandlungsdauer
Wie häufig die Behandlungen notwendig sind, hängt vom Beschwerdebild und deren Dauer ab. Akute Beschwerden sind oft in 3 - 6 Sitzungen gut behandelbar, bereits länger andauernde Probleme benötigen unter Umständen 10 - 20 Anwendungen.

Ursprung und Geschichte der Akupunktur

Das Wort Akupunktur setzt sich aus den beiden lateinischen Wörtern acus (=Nadel) und pungere (=) stechen zusammen. Seit mehr als 3000 Jahren schätzt man die traditionelle, aus China stammende Therapie mit den dünnen Nadeln. Akupunktur ist die älteste und die am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt, die in den letzten Jahren auch immer mehr Anerkennung in Europa erfährt.

Sinnvolle Ergänzungen zur Akupunktur

  • Krankengymnastik, Manualtherapie, Osteopthie, aber nie direkt nach der Behandlung.

Krankengymnastik und Manualtherapie sind am gleichen Tag möglich, Osteopathie (außer bei energetischer Kombinationsbehandlung) am besten mit einigen Tagen Abstand.

  • Vor der Behandlung: Schröpfmassage, Triggerpunktbehandlung, Spineliner

Wie wirkt die Akupunkturbehandlung?

Nach heutigem Verständnis wirkt die Akupunktur über verschiedene Mechanismen. Es lassen sich dabei 3 Hauptwirkungen beschreiben:

  • Lokale Wirkung
    Durch die Nadel wird immer eine lokale Stoffwechselreaktion und vermehrte Durchblutung ausgelöst. Auch wenn die sehr dünnen Nadeln keine richtige Blutung oder große Verletzung auslösen, entsteht eine ausreichende Aktivierung der körpereigenen Reparaturmechanismen. Diese lokale Wirkung ist besonders bei Muskelverspannungen und Sehnenreizungen von großer Bedeutung.
  • Fernwirkung (reflexartig)
    Bei der Fernwirkung der Akupunktur stellt man sich den Wirkungsmechanismus ähnlich wie bei einem neurologischen Reflex, bei dem durch die mechanische Reizung der Sehne über eine Verschaltungen im Nervensystem eine Aktivität des Muskels (Streckung) ausgelöst wird. Statt einer Muskelaktivität werden jedoch der Stoffwechsel und die Schmerzverarbeitung im Gehirn positiv aktiviert.
  • Systemische Wirkung
    Die systemische, ganzheitliche Wirkung der Akupunktur ist durch unser medizinisches Verständnis und die universitären Forschungen bisher am wenigsten zu erklären. Die Wirkungen ergeben sich in der Auswahl verschiedener Punkte, die eine ganzheitliche Wirkung auf den Stoffwechsel, die Schmerzzentren und das Vegetativum haben. Die chinesische Medizin arbeitet in der Diagnosestellung mehr mit Bildern und beschreibt die Behandlung dieser übergeordneten Funktionsstörungen sehr pragmatisch. Ganz fremd sind uns diese Gedanken jedoch nicht, im Sprachgebrauch wissen auch wir noch etwas von übergeordneten Zusammenhängen. Hinweise geben uns ältere Beschreibungen wie: „Das geht einem an die Nieren", "dem läuft die Galle über" oder "Kloß im Hals“. Wenn wir die Ergebnisse der Psychosomatik und Psychoneuroimmunologie berücksichtigen, sind manche der beschriebenen Zusammenhänge auch für uns besser zu verstehen.

Unser Fazit

Seit Gründung der Praxis 1997 ist die Akupunktur eine unserer wichtigsten Behandlungsarten. Besonders bei chronischen Beschwerden, aber auch bei akuten Verspannungen, kann mit der Akupunktur oftmals schnell und nebenwirkungsfrei eine nachhaltige Verbesserung unterstützt werden.

Eine Akupunkturbehandlung ist besonders bei chronischen Beschwerden (fast) immer einen Versuch wert. Sehr geringe Nebenwirkungsrate und gutes Wirkungsprofil.