QIMOTORatgeberA - KArthrose

Arthrose

im frühzeitigen Stadium erkennen und behandeln!

Arthrose wird sehr weitläufig als ein Überbegriff für die Abnutzung eines Gelenkes benutzt. Im medizinischen Sinn nutzt man diesen Begriff aber dann, wenn die Abnutzung des Gelenkes größer ist als das, was man natürlicherweise im Laufe des Lebens entstehen kann.

Da aber nicht immer im Bereich der großen, der kleinen Gelenke oder der Finger und Hände Abnutzungserscheinungen auftreten, können im engeren Sinne auch kleinere Abnutzungen als Zeichen einer Fehlbelastung, Überlastung oder als Arthrose bezeichnet werden.

 

Arthrose hat verschiedene Ursachen

Die Ursachen für die (vorzeitigen) Gelenkabnutzungen sind dabei vielfältig. Eindeutig ist der Zusammenhang bei Arthrose als Folge nach einer Gelenkverletzung, z.B. nach einem Unfall. Auch im Rahmen rheumatischer Erkrankungen kommt es Gelenkabnutzungen die sich durch die chronische Entzündungen erklären lassen. In den meisten Fällen ist die Ursache jedoch vielfältig, d.h. verschiedene Faktoren wirken in unterschiedlicher Intensität zusammen. Neben stoffwechselbedingten Veränderungen können Fehlbelastungen, aber auch genetische Faktoren entscheidend zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß beitragen.

Bei einseitigen Gelenkabnutzungen, hier ist insbesondere das Knie betroffen, zeigt sich immer wieder, dass kleinere Vorschäden (z.B. Meniskusverletzungen) oder wiederholte kleinere Verletzungen im Sport (besonders Fußball) zu Überlastungsschäden und Arthrose führen.

Auch bei Ausdauersportarten, so z.B. im Laufen können durch Überlastungen Arthrosen im Bereich der Hüft- und Kniegelenke entstehen. Im Bereich der Wirbelsäule sind Arthrosen oftmals durch eine Fehlbelastung, insbesondere durch Bandscheibenschäden und die damit verbundene Höhenminderung der Zwischenräume ausgelöst.

 

Arthrose beginnt schleichend

Außer für die Veränderungen, die durch einen schweren Unfall ausgelöst wurden, gilt für alle anderen Situationen, dass sich die Arthrose zumeist sehr langsam d.h. über Jahrzehnte über die Fehlbelastung des Gelenkes entwickelt. Da selbst schwere Arthrosestadien nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden sind, kann es sein, dass auch schwere Abnutzungen erst sehr schwer entdeckt werden. Dies liegt daran, dass erst wenn zur Arthrose eine Reizsituation, z.B. durch Überlastung entsteht, sich schmerzhafte Reaktionen ausbilden.

 

Fehlhaltungen des Oberkörpers, unterschiedliche Beinlängen, X- oder O-Beine sind ebenso wie Wirbelsäulenfehlhaltungen mit einem erhöhten Risiko der Arthroseentstehung verbunden. Nur wenn frühzeitig die Fehlbelastung erkannt und entsprechend behandelt wird, besteht die Möglichkeit, dass die Auswirkungen der Fehlbelastungen sich langfristig reduzieren oder ganz vermeiden lassen. Sollte es erst zu chronischen Entzündungen und wiederholten Schmerzen gekommen sein, ist die Veränderung im Bereich der mechanischen Fehlbelastung zumeist erheblich.

 

Bei Fehlbelastungen frühzeitig reagieren - Gelenkersatz vermeiden

Leider wird in der klassischen Orthopädie noch viel zu wenig auf die Ursachen der Arthrose, insbesondere die Vorstadien der Arthrose geachtet. Das Beispiel Kniegelenk soll dies verdeutlichen:

Abnutzungen oder Schäden des Meniskus werden oftmals arthroskopisch operiert, ohne dass eine weitere Nachbehandlung oder Ursachenforschung erfolgt. Dabei wäre es wichtig sich einmal die Frage zu stellen, warum gerade der Innenmeniskus oder der Außenmeniskus Abnutzungserscheinungen zeigt. Bei Ansicht des Bewegungsmusters, der Körperhaltung oder des Laufstils zeigen sich dann schnell die Ursachen einer Überlastung, die natürlich trotz Operation weiter bestehen.

Da die Ursachen nicht behoben sind, können in der Folge oftmals zunehmende Reizungen des Gelenkknorpels, Abnutzungen und einseitige Gelenkarthrosen entstehen. Dies kann nach der Operation sogar schneller fortschreiten und zu schwerwiegenden Arthrosen bis hin zur Notwendigkeit einer Gelenkprothese führen.

 

Äußerliche Betrachtung nicht ausreichend

Zur Abschätzung in wieweit im Gelenk symmetrische Belastungsfaktoren wirken und damit Arthrose fördern, ist die äußere Betrachtung der Körperhaltung und der Beine und Gelenkstellung oftmals nicht ausreichend. Nur mit einer gezielten Analyse der im Gelenk wirkenden Kräfte (Kinematik) lässt sich detailliert überprüfen, ob eine auf das Gelenk wirkende Fehlbelastung besteht.

Mit den Untersuchungsergebnissen dieser Analysen können spezifische Empfehlungen zur trainings- und krankgymnastischen Therapie, aber auch eine gezielte orthopädie-schuhtechnische Versorgung durch spezielle Einlagen, Verkürzungsausgleiche, Schuhaußenranderhöhungen oder Bandagen, abgeleitet werden.
Insbesondere bei einseitigen Abnutzungen im Bereich der Knie- Hüft- und Fußgelenke sollte dies bereits zu Beginn der Beschwerden abgeklärt werden.

 

Weitere Informationen zu den Untersuchungsmöglichkeiten bei Arthrose finden Sie hier: