QIMOTORatgeberA - KEinlagen

Die richtige Einlage finden

Wenn schon Einlagenversorgung, dann sinnvoll und zielführend!

Vielleicht haben Sie auch schon einmal eine Einlage verordnet bekommen, manche unserer Patienten berichten über zum Teil abenteuerliche  Erfahrungen. Nicht selten wurden einmal Einlagen angefertigt und lagen anschliessend nur im Schrank.

Die Gründe die wir hören sind vielfältig: Die Einlage war zu dick und passte nicht in die Schuhe; die Beschwerden verstärkten sich mit der Einlage oder hatten keine Wirkung; die Einalgen waren unangenehm; trotz Nacharbeiten durch den Orthopädietechniker konnte keine Verbesserung erreicht werden; der Sinn der Einlagen wurde nicht vermittelt.

Wir finden: Einlagen sollten Sie spürbar unterstützen und einen nachvollziehbaren Sinn erfüllen

Dazu ist es jedoch erforderlich sich vor der Verordnung genau zu überlegen welches Ziel mit der Einlage erreicht werden soll.
Die Einlage muß zu den alltäglichen Schuhen und den Tätigkeiten passen. Besondere Bedeutung hat die Art der Einlage, je nach Behandlungsziel stehen uns in der Praxis verschiedene Einlagentypen zur Verfügung. Auch das Material der Einlage ist von Bedeutung.

Der Abdruck des Fußes : Ein Trittschaum oder Gipsabdruck ist nicht ausreichend

Eine Einlagenversorgung des Fußes muss, neben der Berücksichtigung des Fußgewölbes, insbesondere auch die Auswirkungen der Einlagenunterstützung auf die Gesamtstatik des Körpers, den Stand der Gelenke, des Beckens und die Oberkörperposition berücksichtigen. Eine nur statische Untersuchung als Grundlage der Einlagenversorgung (klassischer Trittschaum oder Gips) ist nicht ausreichend. Viele Fehlversorgungen und Beschwerdezunahmen durch Einlagen lassen sich mit dynamischen Analyseverfahren vermeiden.

Zunehmende Beschwerden bei fehlender Berücksichtigung des Abrollvorganges

Nicht selten kommt es bei fehlender Beachtung dieser Zusammenhänge, auch bei einer ansonsten guten Passform der Einlage, zu Fehlhaltungen des Beckens oder des Oberkörpers. Verdrehungen (Skoliose) und Veränderungen des Körperschwerpunktes können entstehen und langfristig bestehende Beschwerden verschlechtern oder Überlastungen verursachen.

Neben den statischen Auswirkungen der Einlage auf die Körperhaltung, ist auch die Auswirkung der Einlage auf den Abrollvorgang des Fußes zu beachten. Die damit einhergehende Veränderung der Stabilisierung der Beinachse in den einzelnen Belastungsphasen und die Effekte der Einlage auf die Körperhaltung in der Dynamik (Gehen, Laufen) müssen mit beurteilt werden. Da die fußunterstützende Einlage ihre Hauptwirkung im Gehen und Laufen entfaltet, sind rein statische Untersuchungen, wie z.B. ein isolierter Fußabdruck im Sitzen oder Stehen (Weichschaum/Gipsabdruck/Blaupause) nicht ausreichend.

Worauf wir bei einer Einlagenversorgung achten:

Aus diesen Gründen führen wir, je nach Erfordernis zur Einlagenversorgung eine differenzierte Untersuchung der statischen und dynamischen Fußabrollbewegung sowie der Körperbewegungen im Stehen, Gehen und Laufen durch.

  • Fußabdruckmessung
    Die Druckverteilungsmessplatte ist ein System zur Analyse der dynamischen Kraftverteilung unter den Füßen im Gang. Sie ermöglicht mittels kleinster Kraftsensoren das individuelle Fußabrollverhalten sowie die Druckverteilungen im Barfußgang zu erfassen. Dabei können Fußdeformitäten, die Fußfunktion sowie die Körperhaltung analysiert werden.
  • Qualisys Motion Capture - Einlagenversorgung
    Die instrumentelle 4D-Ganganalyse via 8 Infrarot-Kameras (Qualisys) ermöglicht nicht sichtbare Ausweichbewegungen im Gangzyklus zu erfassen und grafisch darzustellen. Unphysiologische Bewegungsmuster im Bereich der Gelenkkinematik werden sichtbar und machen eine differenziertere und genauere Diagnostik bestehender Problematiken in der Fortbewegung möglich. Ergänzend kann eine Oberflächenelektromyographie (EMG) der unteren Extremität Aufschluss über Aktivierungsmuster der Muskulatur im Gangzyklus und eventuelle Abweichungen geben.
  • Innenschuhmessung
    Die Innenschuhmessung ermöglicht eine genaue und zuverlässige Druckverteilungsanalyse der lokalen Kräfte die zwischen Fußsohle und Schuh auftreten. Belastungen während alltäglichen Bewegungsabläufen wie z.B. Gehen, Laufen oder Treppensteigen werden mit Hilfe dünner elastischer Sensoren aufgezeichnet. Das Sohlensystem misst die gesamten, aber auch einzelne Abschnitte der plantaren Fußfläche. Anhand der gemessenen Daten wird ein genaues Profil der Fußsohlen erstellt, wodurch Fehlbelastungen und veränderte Fußabrollmuster im Schuh festgestellt werden können. Bisherige Einlagen werden in ihrer Funktion überprüft und eine individuelle Einlagenversorgung kann somit erfolgen.
  • Koordinationsmessung (propriozeptiv/postural)
    Die Druckverteilungsmessplatte ist ein System zur Analyse der statischen Kraftverteilung unter den Füßen im Stand. Sie ermöglicht mittels kleinster Kraftsensoren die individuelle plantare Druckverteilung im Barfußstand zu erfassen. Dabei können Fußdeformitäten, die Fußfunktion sowie die Körperhaltung analysiert und koordinative Fähigkeiten überprüft werden.

Auf der Homepage unseres Labors für Bewegungs- und Funktionsdiagnostik finden Sie weitere anschauliche Informationen zu den Messverfahren für eine differenzierte Einlagenanalyse.

Wann kann eine Einlagenversorgung helfen?

  • Fußfehlstellungen
  • Beinlängendifferenzen
  • Co-Therapie bei Rücken-, Knie-/Hüftschmerzen
  • Belastungsbeschwerden
  • Laufschuhversorgung/-überprüfung bei Sportlern
  • Fersensporn
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Aus rechtlichen Gründen erforderlicher Hinweis zur Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode:
Die auf diesen Seiten dargestellten Behandlungsmethoden werden in der Wissenschaft in ihrer Bedeutung und Tragweite nicht einheitlich beurteilt. Auch liegen diesbezüglich noch keine randomisierte placebokontrollierte Doppel-/Blindstudien vor, wie es die höchstrichterliche Rechtsprechung bei gesundheitlichen Wirkaussagen fordert, und wie sie bei bestimmten Medikamenten vorhanden sind.

Die entsprechenden Möglichkeiten die Behandlungen in diesen "Doppel-Blind-Studien" zu überprüfen werden jedoch kontrovers diskutiert. Ärztliches Wissen und juristische Betrachtungsweise stimmen ebenso wie medizinische Erfahrung und Wissenschaft nicht immer überein.