Fersenschmerzen und Fersensporn
Für die Behandlung bei Fersenschmerzen oder Fersensporn zum Spezialisten?
Auch wenn man zunächst denkt, dass Fersenschmerzen eigentlich schnell zu erkennen und zu behandeln wären, zeigt unsere Erfahrung -die Therapie von Fersenschmerzen und Fersensporn gehört zu den herausforderndsten Behandlungsgebieten der Orthopädie.
Fersenschmerzen werden schnell chronisch, frustrierende Behandlungslängen und Schmerzverläufe von 1-3 Jahren sind nicht selten. Deshalb ist umso wichtiger, möglichst früh und konsequent die für Sie richtige Behandlungsstrategie festzulegen.
Was sind die typischen Symptome bei einem Fersensporn?
- Schmerzen im mittleren-inneren Teil unter der Ferse
- Typischerweise sind morgens die ersten Schritte stark schmerzhaft
- Die Schmerzen reduzieren sich im Tagesverlauf unter leichter Belastung
- Sie können aber nach längeren Sitzphasen wieder verstärkt auftreten
- Die Schmerzen nehmen unter stärkerer körperlicher Belastung (Wandern, Joggen) wieder zu
- Selten Schmerzen in Ruhe oder im Liegen und Sitzen
Was ist überhaupt ein Fersensporn?
Eigentlich ist "Fersensporn" heute keine richtige Diagnose mehr. Aber nach wie vor wird der Ausdruck noch bei Fersenschmerzen benutzt.
Früher, als es nur Röntgen, keine Ultraschalldiagnostik oder Kernspintomografie gab, wurde angenommen, der Fersensporn, wie man ihn auf dem Röntgenbild sieht, sei für die Fersenbeschwerden verantwortlich.
Heute wissen wir, dass es sich beim Fersensporn um eine Kalkablagerung infolge einer Entzündung der langen Fußsohlensehne (Plantarafaszie), vergleichbar mit der Kalkschulter, handelt. Die richtige medizinische Diagnose ist "Tendinitis calcarea der Plantarfaszie"; übersetzt: Entzündung mit Kalkabalgerung in der langen Fußsohlensehne.
Das Bild eines "Sporn" entsteht, wenn wir das einfache Röntgenbild anschauen. Bereits im Ultraschall können wir aber den Kalk in der Sehne lokalisieren. Da ist also nichts, das von außen auf die Sehne drückt.
Wenn die Entzündung abgeklungen ist, bestehen auch meist keine Beschwerden mehr, der Sporn ist jedoch weiterhin nachweisbar.
Manchmal ist die zugrunde liegende Entzündung so gering ausgeprägt, dass der Mensch sie nicht bemerkt und erst später, oft zufällig, ein Fersensporn entdeckt wird. Die Ursache der Entzündung ist meist eine funktionelle Über- oder eine chronische Fehlbelastung der Sehne. Auch Stoffwechselstörungen, Immunerkrankungen oder Rheuma können zu einer Entzündung der Sehne führen.
Die Stadien der Entzündung bei Fersenschmerzen
Die Stadieneinteilung bei Fersenschmerzen aufgrund einer Entzündung der langen Fußsohlensehne (Plantarfaszie -"Fersensporn") ermöglicht uns eine Therapie die genau an die bei Ihnen vorliegende Ausprägung der Entzündung angepasst ist.
Grundsätzlich gilt:
Je höher der Entzündungsgrad desto mehr sollte der Fuß geschont und lokale Behandlungen, wie Massage oder Training, vermieden werden.
- Grad 1: Schwellung der Sehne (oft ohne Schmerzen)
- Grad 2: Schmerz in der Belastung des Fußes nach Ruhephasen, insbesondere morgens die ersten Schritte
- Grad 3: Zusätzliche Blutgefäße in der Sehne
- Grad 4: Zusätzliche Reizung im Knochen (Knochenmarködem)
In 3 Schritten zur richtigen Behandlung bei Fersensschmerzen
Teil 1: Untersuchung bei Fersensporn/ Fersenschmerzen
Der ganzheitliche Blick
Auch wenn Beschwerden im Bereich der Ferse zunächst sehr lokalisiert erscheinen, können veschiedene anatomische Strukturen als Ursache der Beschwerden in Frage kommen.
Fersenschmerzen automatisch mit der Diagnose Fersensporn gleichzusetzen ist falsch! Wir suchen zuerst nach der genauen Ursache.
Teil 2: Ursachen von Fersensporn/ Fersenschmerzen verstehen
Die Funktionsdiagnostik
Im ersten Teil der Untersuchung bestimmen wir den Ort und die Struktur von der der Fersenschmerz ausgeht.
Im zweiten Teil der Diagnostik möchten wir herausfinden, was die Fersenschmerzen letzlich ausgelöst hat. Denn nur wenn wir auch diese Ursachen behandeln, wird die Therapie nachhaltig Ihre Beschwerden verbessern.
Wie so oft ist das nicht so einfach wie es auf den ersten Blick erscheint.