Hals- und Nackenschmerzen
Nackenschmerzen können viele Ursachen haben
Alle Studien, Forschungen und Empfehlungen, die sich mit den Ursachen und der Therapie von Nackenschmerzen beschäftigen, zeigen, dass sich nur in etwa 20 % aller Fälle von Nackenschmerzen eine einzelne Ursache wie beispielsweise ein Bandscheibenschaden oder Abnutzung an Wirbelkörpern (Spondylose), finden lässt.
In allen anderen Fällen (je nach Untersuchung 70% bis 85%) lässt sich keine isolierte Ursache für die Beschwerden nachweisen. Man muss deshalb davon ausgehen, dass es erst mit dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren, wie z. B. Fehlbelastungen am Arbeitsplatz, Bewegungsmangel, Kraftschwächen, Funktionsstörungen der inneren Organe oder Stress zum Auslösen der Beschwerden kommt. Menschen, die Abnutzungen an den Wirbelkörpern und Bandscheiben haben sind dabei möglicherweise anfälliger für Nackenschmerzen. Diese Annahme wird insbesondere dadurch gestützt, dass multimodale Behandlungen, die unterschiedliche Therapiemethoden kombinieren, erfolgreicher sind als nur eine Behandlungsmethode. Werden beispielsweise in der Behandlung parallel Manualtherapie, das Erlernen eigener Dehnungs-, Lockerungs- und Stabilitätsübungen sowie verhaltenstherapeutische Hilfestellungen zum Stressabbau und Umgang mit Schmerzen angeboten, besteht gegenüber einer Einzeltherapie eine wesentlich größere Erfolgsaussicht für die Rückbildung der Beschwerden.
Nackenschmerzen können mit verschiedenen Symptomen verbunden sein
Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule sind oftmals mit Muskelverspannungen, teilweise auch mit Kopfschmerzen, Schwindel oder ausstrahlenden Schmerzen in die Schultern, Arme, gelegentlich auch in die Hände verbunden. Manchmal entstehen dabei auch Nervenirritationen mit Kribbeln oder Sensibilitätsstörungen im Bereich der Finger und Hände.
Die Ursachen liegen manchmal auch außerhalb des Nackens
Da die Beschwerden auch auf Veränderungen des unteren Rückens, Beckenschiefstellungen, Fehlhaltungen, Erkrankungen des Nervensystems oder innerer Organe beruhen können, sollte immer eine gezielte Untersuchung des ganzen Körpers erfolgen. Nicht selten entstehen Nackenschmerzen aber auch im Zusammenhang mit Stressbelastungen, Zähneknirschen oder im Rahmen einer Viruserkrankung. Auch dies muss in der Untersuchung berücksichtigt werden. Aufgrund der Erfahrung des Arztes, sollte dann entschieden werden, in wie weit zusätzlich weitere Untersuchungen (z.B. Blutuntersuchung, neurologische Untersuchung) erforderlich sind.